Kommunales Geoinformationssystem (GIS) für die Stadt Troisdorf
Seit über 25 Jahren ist in der Stadtverwaltung Troisdorf ein Geographisches Informationssystem im Einsatz. Die kommunale Geodateninfrastruktur umfasst aktuell ein internes Desktop-GIS, das auf Basis von Software der Firma ibR aufbaut, verschiedene Schnittstellen zu weiteren internen Fachanwendungen, einen mobilen Arbeitsplatz (offline-Feldrechner), sowie ein webbasiertes Geoportal als Auskunftssystem für die Bürger, welches mit der Open-Source-Software Mapbender realisiert wurde. Die kommunalen Geodaten, die Mitarbeiter in 13 Fachschalen und 17 thematischen Karten erfassen und bearbeiten, werden in einer PostgreSQL-Datenbankinstanz verwaltet. Im Rahmen dieser Ausschreibung soll das interne GIS der Stadtverwaltung durch ein neues System ersetzt werden. Das Geoportal bleibt von der Ausschreibung unberührt.
Die einzuführende neue GIS-Software muss die folgenden Anforderungen erfüllen: - Hauptbestandteil soll ein leistungsstarkes Web-GIS für den täglichen Einsatz durch die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung sein, dass sowohl als Auskunftssystem, als auch zur Datenerfassung durch die Fachanwender eingesetzt wird.- Es soll ein Desktop-GIS als Erfassungs- und Analysearbeitsplatz für Power-User vorhanden sein, das für die Bearbeitung von nicht standardmäßigen Aufgaben oder der direkten Datennutzung herangezogen wird. - Schnittstellen zu bestehenden Fachanwendungen müssen weiterhin bedient und optimiert werdenbzw. die Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung müssen geschaffen werden.- Ein mobiles GIS für den Außendienst muss in die Infrastruktur integriert werden.- Die kommunalen Bestandsdaten müssen migriert und in einer zentralen PostgreSQL-Datenbank vorgehalten werden.- Als Betriebssystem wird auf den Arbeitsplätzen Windows eingesetzt, die Server laufen ebenfalls unter Windows.
Ziel ist es ein zentrales, leistungsstarkes und zukunftsfähiges GIS in der Stadtverwaltung aufzubauen, das auf aktuellen und offenen Standards und Technologien basiert. Das System muss eine intuitive Bedienbarkeit vorweisen, sowie eine einfache Administration und eine flexible Rechte-Rollen-Verwaltung besitzen. Eine Abbildung von standardisierten Workflows und automatisierten Arbeitsschritten muss gegeben sein und eine sichere und langjährige Bereitstellung der GIS-Software ist zu gewährleisten
Der Bieter hat die in der Anlage technischer Anforderungskatalog dargestellten Muss- und Soll-Kriterien (funktionale Anforderungen) auszufüllen und kenntlich zu machen, welche Anforderungen durch die Software erfüllt werden. Dabei ist zu beachten, dass alle angegebenen Anforderungen zum Zeitpunkt der Nutzerschulungen fertig entwickelt und entsprechend einsatzbereit sein müssen. Von einer Bezugnahme auf zukünftige Entwicklungen ist abzusehen.
Folgende Hinweise sind beim Ausfüllen zu berücksichtigen:Wird ein Muss-Kriterium nicht erfüllt wird der Bieter vom Verfahren ausgeschlossen. Wird ein Soll-Kriterium erfüllt, erhält der Bieter entsprechend die jeweils vermerkten Punkte. Wird ein Soll-Kriterium nicht erfüllt, wird dies an entsprechender Stelle mit 0 Punkten bewertet, ohne dabei zu einem Ausschluss des Angebotes zu führen.
Der Bieter hat ein Umsetzungskonzept vorzulegen, welches das von ihm vorgesehene technische Zielsystem darlegt. Außerdem muss das Konzept einen Plan zur technischen und organisatorischen Implementierung der Lösung enthalten und dabei alle erforderlichen Schritte (z.B. inklusive Migration und Schulung) in einem zeitlichen Ablauf darlegen.
Das Umsetzungskonzept wird durch die Bewertungskommission hinsichtlich seiner Eignung zur zeitlich und fachlich Zielerreichung hin bewertet. Angebote, die im höchsten Maß dazu geeignet erscheinen, dass Projekt erfolgreich umzusetzen, erhalten die höchste Punktzahl. Angebote, die kein erfolgreiches oder nur stark eingeschränktes Zielsystem im angedachten Zielzeitraum erwarten lassen, erhalten entsprechend wenige oder gar keine Punkte.
In diesem Zusammenhang kann der Anlage Bewertungsmatrix Umsetzungskonzept das Bewertungsschema für das Umsetzungskonzept samt den relevanten Bewertungskriterien entnommen werden.
Alle Anbieter, die nach Prüfung der Unterlagen realistische Chancen auf die Erteilung des Zuschlags haben, werden zu einer Angebotspräsentation eingeladen (weiteres zur Prüfung der Unterlagen finden Sie in der Leistungsbeschreibung).
Die Präsentation wird durch eine Bewertungskommission bewertet. Jedes Mitglied der Bewertungskommission bewertet die Umsetzung folgender Kriterien:
1. Projektarbeit2. funktionale Anforderungen der Sachgebiete3. funktionale Anforderungen auf arbeitsorganisatorischer Ebene4. Vorstellung des Projektteams und des Projektleiters5. Präsentationsweise und Umgang mit Fragen
In diesem Zusammenhang kann der Anlage Bewertungsmatrix Angebotspräsentation das Bewertungsschema für die Angebotspräsentation samt den relevanten Bewertungskriterien entnommen werden.Die Präsentationen sollen voraussichtlich in der Kalenderwoche 25/2025 bzw. 26/2025 stattfinden.
Die Verteilung der Punkte für den angebotenen Gesamtpreis (Implementierungskosten, Schulungen, Pflege- und Supportkosten) erfolgt linear. Dabei erhält der günstigste Bieter, der die Eignungskriterien erfüllt die Höchstpunktzahl. Anbieter deren Angebot den doppelten Angebotspreis des günstigsten Anbieters ausweisen erhalten 0 Punkte.
Bei den Schulungskosten sind geschätzte sonstige Kosten (Fahrtkosten, ggf. Übernachtungskosten, Tagegelder) zu inkludieren. Bei der Kalkulation ist davon auszugehen, dass die Schulungen an jeweils nicht zusammenhängenden Tagen durchgeführt werden.
Bei den laufenden Pflegekosten inkl. Support ist ein Jahreswert im Preisblatt anzugeben.
Für den Preisvergleich zwischen potenziellen Auftragnehmern sind zuverlässige Preisangaben erforderlich. Die im Preisblatt eingetragenen Beträge werden daher - auch für den Fall, dass der Hinweis "Abrechnung nach Aufwand" aufgenommen wird - als Höchstpreise verstanden.
Grundsätzlich sollen im angebotenen Gesamtpreis alle sonstigen Kosten enthalten sein (z.B. Reisekosten, Spesen etc.).
Die angegebene Zeitspanne (Vertragslaufzeit) beinhaltet den voraussichtlichen Ausführungszeitraum.
Ausführungsbeginn: voraussichtlich 30. KW 2025Ende der Ausführung: voraussichtlich 50. KW 2026
Mit dem Angebot sind u. a. nachfolgende Unterlagen einzureichen: - ausgefülltes Preisblatt- ein Umsetzungskonzept- ausgefüllter technischer Anforderungskatalog- Muster für den Auftragsverarbeitungsvertrag. (weitere Informationen finden Sie in den Vergabeunterlagen sowie im Reiter Bedingungen).
Die Kommunikation erfolgt elektronisch über die Vergabeplattform:Vergabemarktplatz Rheinland
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:Das Vergabeverfahren unterliegt den Vorschriften über das Nachprüfungsverfahren vor den Vergabekammern (§§ 155 ff. GWB).Gemäß § 160 Absatz 3 Satz 1 GWB ist ein Nachprüfungsantrag unzulässig, soweit:1. der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrages erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 GWB bleibt unberührt.2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist der Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Eine rechtzeitige Beantwortung von Bewerberfragen nach § 12a EU Abs. 3 VOB/A kann nur gewährleistet werden, sofern diese 7 Tage vor Ablauf der Angebotsfrist gestellt werden.
Rathaus Stadt Troisdorf, Kölner Straße 176, 53840 Troisdorf, 4. Etage, Raum 440
Bieter oder deren Bevollmächtigte sind zum Eröffnungstermin nicht zugelassen.
Fehlende Unterlagen, deren Vorlage mit dem Angebot gefordert war, werden nachgefordert.
siehe § 123, 124 GWB; Möglichkeit der Selbstreinigung gemäß § 125 GWB; § 57 VgV; § 42 Absatz 1 VgV
Vom Unternehmen ist mit Angebotsabgabe vorzulegen: - Angabe, welche Teile des Auftrags das Unternehmen unter Umständen als Unteraufträge zu vergeben beabsichtigt (Erklärung Bieter Unteraufträge/Eignungsleihe, Formular 532 EU und bei Eignungsleihe unterschriebene Verpflichtungserklärung Dritter Unteraufträge/Eignungsleihe, Formular 533 EU).
Vom Unternehmen ist auf Verlangen der Vergabestelle vorzulegen: - ggf. Erklärungen und Nachweise zur Eignung Dritter/ Nachunternehmer/ Unterauftragnehmer.
Vom Unternehmen ist mit Angebotsabgabe vorzulegen: - Liste von mindestens 2 vergleichbar erbrachten Leistungen mit Angabe des Wertes, des Zeitraums der Leistungserbringung und des Auftraggebers (weitere Anforderungen an die Referenzen siehe Formular 124_EU LD Eigenerklärung zur Eignung für Liefer- u. Dienstleistungen).
Vom Unternehmen ist auf Verlangen der Vergabestelle vorzulegen: ggf. Nachweis zur Eigenerklärung zur Eignung.
Vom Unternehmen ist mit Angebotsabgabe vorzulegen: - Erklärung über den Gesamtumsatz einschließlich des Umsatzes in dem Tätigkeitsbereich des Auftrags für die letzten drei Geschäftsjahre, sofern entsprechenden Angaben verfügbar sind (siehe Formular 124_EU LD Eigenerklärung zur Eignung für Liefer- u. Dienstleistungen).
Vom Unternehmen ist mit Angebotsabgabe vorzulegen: - Angaben zum Haftpflichtversicherungsträger inkl. Deckungssummen (siehe Formular 124_EU Eigenerklärung zur Eignung).
Vom Unternehmen ist auf Verlangen der Vergabestelle vorzulegen: - aktueller Nachweis der Betriebshaftpflichtversicherung..
Unterlagen, die mit dem Angebot abzugeben sind:- ausgefülltes Preisblatt mit den Preisen - Angabe zu Insolvenzverfahren und Liquidation (siehe Formular 124 LD_EU Eigenerklärung zur Eignung)- Angabe zur Zahlung von Steuern, Abgaben und Beiträgen zur Sozialversicherung (siehe Formular 124 LD_EU Eigenerklärung zur Eignung)- Angabe zur Mitgliedschaft bei der Berufsgenossenschaft (siehe Formular 124 LD_EU Eigenerklärung zur Eignung)- Eigenerklärung Mindestlohngesetz - Eigenerklärung Ausschlussgründe- 523- Eigenerklärung Sanktionspaket 5 EU.
Unterlagen, die auf Verlangen der Vergabestelle vorzulegen sind: - Unbedenklichkeitsbescheinigung der Berufsgenossenschaft des zuständigen Versicherungsträgers mit Angabe der Lohnsummen,- ggf. Nachweise zur Eigenerklärung zur Eignung.
Vom Unternehmen ist mit Angebotsabgabe vorzulegen: - Angabe zur Eintragung in das Berufsregister (siehe Formular 124_EU LD Eigenerklärung zur Eignung für Liefer- u. Dienstleistungen).